Stefan Graaf und Rainer Radloff sind Sprecher der Jobcenter in NRW
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Jobcenter in Nordrhein-Westfalen hat ihre Sprecher am vergangenen Mittwoch für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Stefan Graaf ist Geschäftsführer des Jobcenters der StädteRegion Aachen, Rainer Radloff des Jobcenters Arbeitplus Bielefeld. Weiterhin im dreiköpfigen Sprecherrat ist Thomas Lenz, Geschäftsführer des kommunalen Jobcenters Wuppertal.
Die Landesarbeitsgemeinschaft ist eine Plattform für den Erfahrungsaustausch sowie Ansprechpartner und Sprachrohr für alle Fragen, die bei der Umsetzung der Grundsicherung für Arbeitsuchende auftauchen. In der Arbeit der Jobcenter sehen die Geschäftsführer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des sozialen Friedens im Land, in den Kreisen und Städten. Insgesamt gut sechs Millionen Personen werden
in diesem System gesichert und gefördert. „Die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 und das System der Jobcenter sind eine Erfolgsgeschichte“, sagt Stefan Graaf, „jährlich werden durch die Jobcenter pro Jahr deutlich mehr als eine Millionen Menschen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse oder Selbstständigkeit integriert.“
Gleichzeitig gestalten sich die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Jobcenter seit Jahren zunehmend schwieriger. So ist das Recht der Grundsicherung durch eine Vielzahl von Reformen und die laufende Rechtsprechung immer komplizierter geworden. „Unser Anspruch ist es, unser Praxiswissen immer wieder in die Verwaltungen, Ministerien und der Politik zu kommunizieren und auf die bestehenden Probleme hinzuweisen.“ erklärt Rainer Radloff das Engagement der LAG der Jobcenter in NRW. Besonders problematisch ist die unzureichende Ausstattung der Jobcenter mit Sach- und Finanzressourcen bei gleichzeitig steigenden Personal- und Sachkosten. Die Titel für Eingliederungsleistungen sind in den letzten Jahren deutlich gekürzt worden, was die die Möglichkeiten der aktiven Arbeitsförderung durch Bildungs- und Fördermaßnahmen deutlich einschränkt.
Darüber hinaus ist ein wichtiges Thema, die Personalstrukturen in den Jobcentern zu stabilisieren. Die Fluktuation aufgrund nicht gesicherter Arbeitsperspektiven führt dazu, dass manche Jobcenter in 9 Jahren fast ihre gesamte Belegschaft schon 2 ausgetauscht haben.