EINFACHER, SCHNELLER, BESSER – Das Jobcenter Arbeitplus Bielefeld hat sich neu aufgestellt
Die Geschäftsführung des Jobcenters Arbeitplus Bielefeld: Rainer Radloff (rechts) und sein Stellvertreter Marc-Sebastian Alex (links)
Das Jobcenter Arbeitplus Bielefeld hat am 27. September mit neuen Strukturen und erweiterten Angeboten geöffnet. Ziele des Prozesses sind eine höhere Kund*innenzufriedenheit und effizientere Abläufe innerhalb der Behörde. Starken Einfluss auf die Weiterentwicklung des Jobcenters hatte zudem die Corona-Pandemie.
Beteiligung von Leistungsempfänger*innen
Vor gut 1,5 Jahren hat das Jobcenter Arbeitplus Bielefeld den Prozess zur Neuorganisation unseres Jobcenters gestartet. Den Auftakt bildete das IdeenCamp am 1. Februar 2020. In der Veranstaltung wurden Arbeitslosengeld-II-Beziehende in Bielefeld nach ihren Wünschen und Anregungen zur Verbesserung der Leistungen des Jobcenters gefragt und wie die Behörde Jobcenter ihren Service verbessern könnte. Fünf zentrale Punkte wurden bei einem IdeenCamp mit Kund*innen ermittelt: Das Jobcenter sollte offener und freundlicher werden, Anliegen schneller geklärt werden und Abläufe einfacher werden. Auch wünschten sich die Teilnehmenden einfache Kommunikations- und Zugangswege zu festen Ansprechpersonen.
Corona
Darüber hinaus hat Corona das Jobcenter vor große Fragen gestellt. Wie ist eine gute Beratung in der Pandemie möglich? Wie können die Kundinnen und Kunden das Jobcenter trotz Lockdown erreichen? Wie können einfache Online-Services aussehen?
Die neue Organisationsstruktur trägt den Anforderungen Rechnung.
- Im Jobcenter neu eingerichtet wurde der Service Point. Besucherinnen und Besucher des Jobcenters werden hier durch Lotsinnen und Lotsen persönlich empfangen. Diese assistieren an mehreren Kundenterminals und steuern entsprechend der individuellen Anliegen die Vorsprachen. Die Wege zu den richtigen Ansprechpersonen werden so kürzer und lange Wartezeiten vermieden. Zahlreiche Kurzanliegen wie Rückmeldungen nach einem Urlaub oder Krankmeldungen können am Service Point sofort erledigt werden. In der Jobwerkstatt werden Arbeitslosengeld-II-Beziehende zukünftig Stellen suchen und Bewerbungen erstellen können. Dabei ist Unterstützung ebenso möglich wie bei der Nutzung des Onlineangebots jobcenter.digital.
Für Menschen, die einen neuen Antrag auf Arbeitslosengeld II stellen, und für Leistungsempfänger*innen mit einem nicht aufschiebbaren Anliegen wurden Kundenservices eingerichtet., die dem Auftrag der Beratung für soziale Leistungen nachkommen.
- Neuanträge werden im Kundenservice Geldleistungen von der Erstberatung bis zur Bewilligung bearbeitet, außerdem stehen die Mitarbeitenden des Jobcenters in dieser Zeit für alle weiteren Anliegen bei einer persönlichen Vorsprache zur Verfügung, wie z.B. der Überprüfung von Mietangeboten. Der Kundenservice Geldleistungen hilft auch bei Notlagen und bearbeitet besonders eilige Weiterbewilligungsanträge.
- Auch der Kundenservice Beratung und Vermittlung unterstützt neue Leistungsbeziehende sowie bei Akutanliegen. Menschen, die Arbeitslosengeld II neu beantragen, erhalten sofort ein Unterstützungsangebot bei den ersten Schritten zur Integration und werden in den ersten drei Monaten durch den Kundenservice begleitet.
Die abschließende Beratung und Bearbeitung nach Bewilligung bzw. nach 3 Monaten findet – mit festen Ansprechpersonen - im Leistungsmanagement und im Bereich Teilhabe- und Integrationsmanagement statt.
- Im Leistungsmanagement findet die laufende Sachbearbeitung in allen Geldleistungsangelegenheiten statt, Beratung erfolgt nach Terminvereinbarung. Die Leistungsbeziehenden finden hier feste Ansprechpersonen und stabile Zuständigkeiten vor.
- Der Bereich Teilhabe- und Integrationsmanagement entwickelt gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden langfristige Strategien. Den verschiedenen Kundengruppen entsprechend gibt es vier „Säulen“, die die individuellen Bedarfe berücksichtigen:
- Soziale Teilhabe
- Qualifizierung
- Vermittlung
- Zuwanderung
Neue Kommunikationskanäle und terminierte Beratungen
Auch der Ausbau von Kommunikationskanälen und das Werben für Terminvereinbarungen war Teil der Weiterentwicklung des Jobcenters. Häufig ist es für Kundinnen und Kunden einfacher und schneller, Anliegen telefonisch zu klären und Unterlagen online oder postalisch einzureichen als dafür den persönlichen Weg ins Jobcenter zu wählen.
Steigern möchte die Behörde den Anteil von Vorsprachen mit Termin. Nur so können Wartezeiten minimiert und Anliegen für alle Beteiligten im persönlichen Gespräch zufriedenstellend beantwortet werden.
Die neuen Zugangswege werden verstärkt beworben und zukünftig noch ausgebaut:
- Telefonie: Das Servicecenter des Jobcenters bietet 50 Stunden pro Woche (mo-fr. 8-18 Uhr) unter der Nummer (0521) 55617-0 die Möglichkeit, Mitteilungen zu hinterlassen und Auskünfte zu erhalten.
- Online: Terminvereinbarungen sind unkompliziert über die Homepage des Jobcenters (jobcenter-arbeitplus-bielefeld.de) möglich. Unterlagen können registrierte Kund*innen über www.jobcenter.digital einreichen.
- Postalisch: Neben der Zusendung an das Jobcenter können jederzeit die verschiedenen Hausbriefkästen an den verschiedenen Standorten des Jobcenters genutzt werden.
Neue Öffnungszeiten
Das Jobcenter öffnet nun wie häufig gewünscht von montags bis mittwochs auch über Mittag. Donnerstags können z.B. Berufstätige die späten Öffnungszeiten bis 18 Uhr nutzen. Freitags ist das Jobcenter wiederum besonders früh geöffnet.
montags 9 bis 15 Uhr
dienstags 9 bis 15 Uhr
mittwochs 9 bis 15 Uhr
donnerstags 13 bis 18 Uhr
freitags 7 bis 12 Uhr
Das Jobcenter Arbeitplus Bielefeld wird nun in den kommenden Monaten genau prüfen, wie sich die Neuerungen bewähren, die Möglichkeit nachzusteuern ist weiterhin gegeben. Auch der Austausch mit den Leistungsbezieherinnen und Beziehern wird fortgeführt, da sich die erprobten Formate für die Weiterentwicklung der Behörde – mit großem Nutzen für beide Seiten – gelohnt haben.